Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis. Eine fortgeschrittene Parodontitis (Zahnbettentzündung) scheint das Risiko zu erhöhen, dass das Kind vor der 37. Schwangerschaftswoche und/oder mit einem Geburtsgewicht unter 2500 Gramm auf die Welt kommt. Nichtsdestotrotz ist der Zusammenhang zwischen Parodontitis und einer Frühgeburt bei zu niedrigem Geburtsgewicht (PLBW: pre-term low birth weight) bei Spezialisten umstritten. Es ist zudem unbestimmt, wie eine Parodontitis genau zum Risikofaktor für eine Frühgeburt wird. Es gibt zwei Erklärungsversuche: Bakterien aus dem Mund könnten einen vorzeitigen Blasensprung und Wehen auslösen, oder die Parodontitis-Bakterien hemmen das Wachstum des Fötus. Spezialisten sind sich auch uneinig, ob eine Parodontitisbehandlung hilft, das Risiko für eine Frühgeburt bei zu niedrigem Geburtsgewicht zu senken; bei gewissen Studien ist die Behandlung nicht mit einem geringeren Risiko einhergegangen.
Damit Entzündungen und Infektionen im Mundraum nicht zur Gefahr werden, sollten schwangere Frauen möglichst früh Ihren SSO-Zahnarzt, Ihre SSO-Zahnärztin aufsuchen. Am besten geben sie ihm oder ihr bereits Bescheid, wenn sie mit dem Gedanken spielen, schwanger zu werden.